Fast jeder kennt das Gedächtnisspiel “Ich packe meinen Koffer” oder kurz “Kofferpacken”. Das Spiel besteht darin, vom “Einpacken eines Koffers” zu berichten und dabei Gegenstände zu benennen, die bereits im Koffer sind und dann selber einen weiteren Gegenstand zu benennen, den man virtuell in den Koffer packt. Für die meisten Mitspieler wird es ab sieben Gegenständen deutlich schwieriger. Da alle Gegenstände auch von den anderen Mitspielern laut wiederholt werden, hilft es dem Gedächtnis, die ersten Gegenstände schon ins Langzeitgedächtnis zu verschieben. Auf diese Art und Weise kann man sich auch mehr als sieben Begriffe merken. Dabei spielt das Wiederholen die entscheidende Rolle. Genau dieses Prinzip muss man sich beim Lernen von Vokabeln zu Hilfe machen.
Wenn man zum Beispiel 30 neue Vokabeln lernen möchte, dann ist es sehr uneffektiv diese immer wieder nacheinander abzufragen, sei es mit dem Vokabelheft, mit Lernkarten oder einer Software. Viel sinnvoller ist es, dass man erst einmal nur 7 Vokabeln rollierend abfragt und immer wenn man glaubt eine Vokabel zu kennen, diese aus dem Zyklus zu entfernen und eine neue Vokabel hinzuzufügen. Auf diese Art und Weise wird das Kurzzeitgedächtnis nicht überfordert und die Vokabeln gelangen auf kürzestem Weg ins Langzeitgedächtnis.
Aber auch mit dieser Methode kann man ein “Vergessen” nicht verhindern. Die Vokabeln werden in vernetzten Neuronen in unserem Gehirn gespeichert. Nur durch Wiederholungen wird das Netz verstärkt und ausgebaut. Vergleichbar ist dieser Vorgang in etwa mit dem Überschreiten einer Wiese. Zuerst sind nur die Grashalme niedergetreten und wenn man nicht erneut diesen Weg beschreitet, erholt sich das Gras schnell wieder. Erst wenn man genau diesen Weg sehr oft geht, wird aus dem Trampelpfad ein Weg, bei dem das Gras keine Chance mehr hat und der Weg dauerhaft erhalten bleibt. Wir müssen also unser neues “Langzeitwissen” zu Beginn oft wiederholen, damit es dauerhaft in unserer Erinnerung bleibt.
Als Lehrer (Quereinsteiger) an einem Gymnasium ist mir aufgefallen, dass die meisten Schüler Vokabeln nicht mit dem Computer oder Smartphone lernen, sondern oft noch Karteikarten oder das gute alte Vokabelheft benutzen. Als Informatik-Lehrer habe ich mich gefragt, was die Gründe wohl dafür sind. Ich habe eine kleine Arbeitsgemeinschaft gegründet und ich habe mit den Schülern zusammen die gängigsten Vokabeltrainer analysiert. Dabei haben sich schnell Gründe ergeben, warum die Vokabeltrainer für sehr viele Schüler ungeeignet sind. Zu den wichtigsten Gründen zählte, dass die meisten Vokabeltrainer davon ausgehen, dass die Schüler regelmäßig lernen und feste Lernintervalle vorgeben. Genau das tun Schüler aber nicht, sie lernen meistens erst kurz vor einer Klassenarbeit oder einem Vokabeltest. Wir haben daraufhin Cramfire entwickelt. Unser Vokabeltrainer macht es in einigen Punkten pragmatischer als die meisten anderen Vokabeltrainer. Das fängt bei der Lernmodi an , geht über eine spezielle Abfragetechnik und hört bei der Bezahlung durch ein reines Prepaid-Prinzip auf. Das Tauschen von Vokabelsätzen ist ein weiterer Punkt, den die Schüler auf Ihrer Wunschliste hatten, damit man sich die Arbeit der Eingabe der Vokabeln teilen kann. Das Ergebnis ist ein hochmoderner Vokabeltrainer, der als responsive App mit allen Browsern und auf allen Endgeräten läuft.
- Die Zahl 7 kann das Vokabellernen deutlich erleichtern - 1. Oktober 2020